Quickshot - Schnellschuss vom 25.05.2001 Quickshot-Index Nichts so ganz Neues: Shawn Colvins »Whole New You« Erhältlich auf CD, z.B. bei jpc oder Amazon.
»»» Fazit: Nicht schlecht, aber von Shawn Colvin gab es schon Besseres ... und wird es hoffentlich auch in Zukunft wieder Besseres geben.
Die Entdeckung von Shawn Colvin verdanke ich Bob Dylans 50. Geburtstag. Bei dem Konzert zu seinen Ehren trugen Shawn Colvin, Mary Chapin Carpenter und Rosanne Cash zusammen den Dylan-Song You Ain't Goin' Nowhere vor. Seither habe ich nach und nach alle Shawn Colvin-CDs gekauft (die besten sind für mich Steady On und Cover Girl, siehe Empfehlung) und war entsprechend neugierig auf die im März 2001 veröffentlichte Whole New You. Die CD setzt die mit A Few Small Repairs von 1996 begonnene Entwicklung weg von Colvins Folk-Wurzeln in Richtung Pop fort.
Im Gegensatz zum Vorgängeralbum enthält das neue keine Ohrwürmer, die auf Anbhieb hitverdächtig wirken. Auch nach mehrmaligem Anhören ist mir gerade einer der 11 Titel wirklich im Gedächtnis geblieben (das aus dem Rahmen fallende, launige Roger Wilco). Allerdings gehört die CD wohl eher zu denen, die man nach und nach entdeckt – wie man im Englischen sagt: it grows on you. Und das ist vielleicht besser als die, in die man sich wegen eines bestimmten Songs sofort verliebt, die man dann einige Male begeistert anhört und sie hinfort nicht mehr ausstehen kann.Insgesamt aber ertrinkt Shawn Colvin trotz gewohnt guter Texte auf dieser CD im Wohlklang der perfektionistischen Arrangements von John Leventhal. Zu viel Cello, zu viele klimpernde Schnörkel, zu viele Pizzicati und andere Studiobeigaben. Zu wenig Shawn Colvin.