Quickshot - Schnellschuss vom 12.07.2000

Romy und Michelle: Unterhaltsame Komödie gesellschaftlicher Werte

Deutscher Titel: Romy und Michelle

Originaltitel: Romy and Michelle's High School Reunion

Jahr der Veröffentlichung: 1997

Regie: David Mirkin

Buch: Robin Schiff

Hauptdarsteller: Mira Sorvino, Lisa Kudrow, Janeane Garofalo, Alan Cumming u.a.

Musik: Populäre Titel aus den Siebzigerjahren (z.B. Pretenders)

Erhältlich auf Video und DVD, z.B. bei Amazon.

Lisa Kudrow ist aus der amüsanten Fernsehserie Friends bekannt. Ein empfehlenswerter Film mit Mira Sorvino ist Lulu on the Bridge.

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Wieder mal so ein typischer amerikanischer Highschool-Ehemaligentreffen-Film? (Ich gebe zu, dass mir viele davon trotz der üblichen Klischees Spaß machen.) Oder doch nicht?

Romy und Michelle, mit geistigen Gütern nicht sonderlich gesegnet und seit 10 Jahren erfolglos in der Stadt des Erfolges (Los Angeles), erfahren über eine ehemalige Mitschülerin (Kotzbrocken-Outsider Heather Mooney, blendend gespielt von Janeane Garofalo), dass im heimatlichen Tucson eine Highschool Reunion stattfinden soll. Sie beschließen, es diesen Provinzlern, von denen sie nicht einmal eingeladen wurden, zu zeigen.

Dabei kommen sie jedoch bald drauf, dass sie trotz des Lebens in der Metropole eigentlich nichts zum Vorzeigen aufzuweisen haben. Also werden einige Versuche gestartet, es auf die Schnelle doch noch zu etwas zu bringen (Job, Freund, weniger Pfunde). Fehlschlag. Lösung: Hochstapelei. In selbstgeschneiderten Business-Klamotten fahren sie in einem geliehenen Jaguar und mit einer sehr dünnen Erfolgsstory (sie geben vor, Erfinderinnen der gelben Post-It-Notizzettel von 3M zu sein) in Tucscon vor.

Natürlich kommt alles ganz anders als geplant ... Es sei jedoch nicht mehr verraten, als dass es diebisch Spaß macht.

Die leichte Komödie entbehrt nicht eines gewissen Tiefgangs durch ihre Durchleuchtung gesellschaftlicher Werte. Sie zeichnet sich durch durchweg hervorragende Darsteller aus, ist aus einem Guss und profitiert von einem gelungenen Buch mit Anklängen an das absurde Theater, das die Sprachmuster der dargestellten Generation und Gesellschaftsgruppe hautnah herausarbeitet (wer gut Englisch kann, sollte sich die Originalfassung anschauen).