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Armand Guillaumin

(Jean-Baptiste-) Armand Guillaumin (geb. am 16.2.1841 in Paris, gest. am 26.6.1927 in Paris), französischer Landschaftsmaler und Graveur; Mitglied der Gruppe der Impressionisten.


Regenwetter

Guillaumin, der wohl am wenigsten bekannte französische Impressionist, wurde in Paris in eine Familie hineingeboren, die kurz zuvor aus Zentralfrankreich zugezogen war, wo er sich als Junge oft aufhielt. Im Alter von 15 begann er, im Laden seines Onkels zu arbeiten und nahm am Abend Malunterricht. 1860 wurde er Angestellter der Eisenbahn Paris-Orléans und malte in seiner Freizeit. 1861 nahm er ein Kunststudium an der Académie Suisse auf, wo er Cézanne und Pissarro kennenlernte, mit denen ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Sie verbrachten einige Zeit zusammen in Pontoise, und Cézanne war von einem Blick auf die Seine sehr beeindruckt, den Guillaumin 1871 malte (im Besitz des Museum of Fine Arts, Boston). Während dieser Zeit waren alle drei häufig zu Gast bei Gachet in Auvers. Dort porträtierte Cézanne Guillaumin (Radierung). Cézanne kopierte außerdem ein Bild Guillaumins von der Seine bei Bercy (1876-78; Kunsthalle, Hamburg).

Guillaumin stellte im Salon des Refusés aus und nahm an den meisten Ausstellungen der Impressionisten teil. Degas und Monet schätzten seine Bilder nicht sonderlich. Sie zeichnen sich durch eine Farbenleidenschaft aus, die ihn gegen Ende seines Lebens an die Fauves annäherte. Sein Erfolg als Maler nahm zu, als der Händler Auguste Portier sich seiner annahm. Finanzielle Stabilität stellte sich durch einen Hauptgewinn in der Loterie Nationale 1891 ein. Er freundete sich mit van Gogh an, mit dessen Werk eine gewisse Affinität vorhanden ist (1895; Vue d'Agay, Musée d'Orsay). 1904 hielt er sich einige Zeit in Holland auf. Sein kraftvoller Pinselstrich und der lyrische Reiz seiner Landschaften erinnern an van Gogh und haben den jungen Matisse beeinflußt.


An der Seine. Pastell und Gouache auf Papier (38,5 x 49 cm)


Genetin (Creuse)
, ca. 1900
Öl auf Leinwand (60 x 73 cm)
Limoges, musée municipal de l'Evêché

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